hiphop poets
"The F*Word" liefert Zündstoff im Kampf gegen das HipHop Patrichart 🔥
Wir, die Guerrilla Girls sind eine anonyme feministische Künstlerinnengruppe, die sich 1985 in New York City gegründet hat. Mit Plakatkampagnen und Aktionen, die auf Missstände in der Kunstwelt hinweisen, sind wir bekannt geworden. Wir setzen uns für die Gleichstellung der Geschlechter und gegen Sexismus und Diskriminierung in der Kunstwelt ein. Da unsere Gruppenzusammensetzung sehr variabel ist, konnten wir unsere Aktivitäten seit 1985 aufrechterhalten und unsere Botschaft kontinuierlich verbreiten. Auf diese Weise haben wir weltweit Anerkennung für unseren Einsatz erhalten und wurden in renommierten Museen und Galerien ausgestellt. Zu einem dieser Ausstellungsorte zählt auch das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, welches unsere Ausstellung “The F*Word” beheimatet hat. Am 25.05.23 hat die Kunsthistorikerin und langjährige Beobachterin der Guerrilla Girls Prof. Dr. Beate Söntgen den freischaffenden Künstler cjay.trip in die Ausstellung geschleust, um ein Review über die Ausstellung zu schreiben.
Nach zweijähriger Pause sind wir zurück! 🎨

Am 16.05 starten wir in Lüneburg die nächste Session!
Salon Hansen
🎟 Vorverkaufsticket per Überweisung
Du kannst dir dein HipHop Poets Ticket ganz einfach per Überweisung sichern:
🎭 Begünstige/r: paraDIGMA Lüneburg e.V.
💳 IBAN: DE42 4306 0967 1327 4115 00
💸 Preis: 12 Euro pro Ticket
Gib im Verwendungszweck bitte folgendes an:
HipHop Poets: Vor- und Nachname jeder Person, eine E-Mail-Adresse für die Bestätigung
Beispiel:HipHop Poets: Alex Müller, Samira Kaya, alex.mueller@email.de
Der Versand der Bestellbestätigung per E-Mail kann 2-3 Tage dauern. Wir bitten um Verständnis 🙂

Impressionen vom 15.11.2022 im fundbureau in Hamburg 📹
Im zentralen Raum der Ausstellung “The F*Word” wurden humorvolle und provokante Arbeiten der Guerrilla Girls gezeigt. Die farbliche Gestaltung hat auf immersive Art und Weise durch den Raum geführt. Besonders die auffälligen Farben im zentralen Raum der Guerilla Girls zogen mich insofern an, dass ich mich zuallererst den Ausstellungspostern hingab. Auf den Postern waren Statistiken und Fakten zu sehen, die auf die geringe Präsenz von Frauen und nicht-weißen Künstlerinnen in Museen, Galerien und Ausstellungen aufmerksam gemacht haben. Nach dem Betrachten der Poster drehte ich mich um und blickte in den Raum hinein. Mein Blick fiel auf die Ausstellwände in der Raummitte. In einer dieser Stellwände entdeckte ich eine Selfiestation, die dazu einlädt sich den Guerrilla Girls anzuschließen und den Protest aus dem Museum herauszutragen.



Nach dem Selfie ging ich zum zweiten Schritt der Ausstellung über. In diesem schaut das Museum für Kunst und Gewerbe angeleitet vom kritischen und anklagenden Blick der Guerrilla Girls auf ihre eigene Sammlung von Grafiken und Plakaten. Teile der Museumssammlung von Gestalterinnen sind in einem Raum mit dunkelgrünen Wänden ausgestellt. Die Farbe erzeugt eine deutlich ernstere Atmosphäre, als die Farben des zentralen Raums. Hat mir die Ästhetik des ersten Raums das Gefühl gegeben in einem Instagram Feed gelandet zu sein, so fühlte ich mich im dunkelgrünen Raum hingegen mehr wie in einem traditionellen Museum. Für meinen Geschmack war der Raum etwas überladen. So entstand bei mir der Eindruck, dass das MK&G versucht zu verschleiern, dass nur 1,5 % ihrer Grafiken von Künstlerinnen designt wurden. Auf der Museumswebseite wird angegeben, dass im eigenen Hause die Zahl der Sonderausstellungen zu Gestalterinnen gestiegen ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es bis heute keine einzige monografische Ausstellung über eine Grafikdesignerin gab – wohl aber 28 Einzelausstellungen männlicher Grafiker in den letzten 30 Jahren.

Als Letztes ging es für mich in den blau-grün gestrichenen Raum. Ein Teil der Wand rechts vom Raumeingang ist reserviert für kleine Zettel, auf denen die Eindrücke und Gedanken von Besucher:innen sichtbar werden. Dadurch haben die Kurator:innen es geschafft eine interaktive und partizipative Atmosphäre, in der Meinungen ausgetauscht werden, in den Raum zu bringen. Die Taktik der interaktiven Nachrichten ermöglicht eine aktive Auseinandersetzung mit den Themen der Ausstellung und eigene Perspektiven einzubringen. Für das Thema des Raums sind Diskussionen ein wichtiger Aspekt, denn in diesem Raum geht es um das gemeinsame Entwickeln von Zukunftsperspektiven.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit wurde die Modus Mio Playlist (Stand: 16.07.23) auf ihre künstlerische Diversität hin untersucht. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Anzahl der vertretenen Künstler:innen, der Häufigkeit ihrer Songs, ihrer Bekanntheit – und vor allem: dem Geschlechterverhältnis. Mit Blick auf letzteres zeigt sich deutlich, wie unausgewogen die Repräsentation ist. Von 62 gelisteten Künstler:innen sind lediglich 13 weiblich – das entspricht einem Verhältnis von 21 % zu 79 %. Auf Platz 4 tauchte mit dem Song Normal die erste Frau auf: Rapperin Hava, allerdings im Feature mit Dardan. Eine Solokünstlerin fand sich sogar erst an Stelle 32 – Rua mit COOL KIDS. Diese Zahlen sprechen für sich. Sie machen deutlich, warum es wichtig ist, Frauen im Rap gezielt mehr Raum zu geben. Genau das wollen wir mit unserem Projekt erreichen: Wir geben weiblichen Stimmen die Bühne, die ihnen oft verwehrt bleibt.
Bis zum 17.09.23 lief die Ausstellung, aber war der Besuch wirklich empfehlenswert? Wenn ihr bei der Ausstellung gewesen sein wollt, die im Kampf gegen das HipHop-Patriarchat Öl ins Feuer gekippt und paraDIGMAs Veranstaltungsreihe Hip Hop Poets neu befeuert, dann hättet ihr die Ausstellung auf jeden Fall besuchen sollen. Wenn ihr nicht da wart, auch nicht so schlimm. Kommt einfach am 16.05.2025 in den Salon Hansen in Lüneburg und erlebt es selbst!